Montag, 19. Mai 2008

Chaos

Hallo an alle und als erstens vielen Dank fuer die vielen Anrufe und Besserungswuensche. Wie heisst es so schoen: Du muss man durch, oder: jeder wie er es verdient. Aber wenn ich mir die anderen hier auf dem Weg so anschaue geht es mir eigentlich richtig super. Jetzt weiss ich auch wozu der Pilger einen Pilgerstab braucht. Damit er sich in die naechste Herberge schleppen kann. Man glaubt ja nicht was und vor allem wo man ueberall Schmerzen haben kann.
Nun moechte ich Euch vom Camino berichten. Ich glaube man muss ein neues Buch schreiben mit dem Titel: Der Kampf um die Herberge. Es ist nicht mehr schoen hier. Man muss am besten um 12 Uhr sein Ziel erreicht haben, denn sonst kann es passieren, dass man keine Herberge mehr bekommt. Gestern hat es den ganzen Tag geregnet und wir hatten nur 10 Grad. Am 12.30 Uhr kam ich Najera an. Mir war kalt und ich war bis auf die Knochen durchgeweicht. Mein Knie war am A..... und mit ach und krach und sehr viel Glueck bekam ich noch eine private Unterkunft. Das Zimmer war wenn es hoch kommt 15 qm gross und wir waren 8 Personen. Zuerst dachte ich, dass ich doch ziemlich arm dran bin so zu haussen, aber als ich Stunden spaeter erfuhr dass nicht einmal mehr Hotels frei sind und die anderen Pilgern auf eine Parkbank schlafen muessen (nachts 3 Grad und Regen) das wusste ich wieviel Glueck ich hatte. In Burgos soll es noch schlimmer zugehen. Da gibt es anscheinend die groessten Schlaegereien wegen eine Bett. Ich werd mich mal ueberraschen lassen. Kann ja sowieso nichts daran aendern. Wenn man morgens um 6 Uhr loslaueft, dann hat man Glueck und kann fuer sich alleine gehen. Aber ansonsten ist es hoffnungslos ueberfuellt.
Aber man merkt wieviel man aus dem Koerper noch rausholen kann und wieviel in einem steckt. Ist eine ganz neue Erfahrung fuer mich.

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